Lebensbild Alfred Lercher

Es ist ein herrlicher Sommertag, dieser 8. August 2022, als ich mich mit Alfred Lercher, dem Landesgeschäftsführer des Arbeitsmarktservice Tirol (AMS) am späten Nachmittag zusammensitze. In gemütlicher Atmosphäre erklärt sich der „Wahlhaiminger“ bereit, mir für einen Artikel im Haiminger Blattl Rede und Antwort zu stehen.


Alfred berichtet von seiner Kinder- und Jugendzeit: „Ich wurde am 11. Oktober 1981 geboren. Mein Vater war gebürtiger Steirer und kam über Kärnten nach Ehrwald, meine Mutter stammt aus Obsteig. Kennengerlernt haben sich die beiden aufgrund ihrer Tätigkeiten – Vater war LKW-Fahrer und Metzger, Mama arbeitete in der Gastronomie als Köchin. Die Familiengründung erfolgte dann in Ehrwald, wo ich mit zwei älteren Schwestern und meinem Zwillingsbruder Martin aufgewachsen bin.“ Nach dem Besuch der Volksschule Ehrwald und Absolvierung des Bundesrealgymnasiums Reutte engagierte sich Alfred gut zwei Jahre bei der Militärmusik in Bregenz, in Feldkirch studierte er eine Zeitlang Klarinette und Blasorchesterleitung. Im Jahre 2002 erfolgte in Reutte der Auftakt zur Karriere beim AMS Tirol. 2007 wurde er Abteilungsleiterstellvertreter, ein Jahr später bereits Abteilungsleiter – in dieser Zeit fiel auch das derzeit pausierte Jusstudium in Innsbruck. Später wechselte er in die Rechtsabteilung nach Innsbruck und hat so gesehen fast alle Stationen im AMS durchlaufen.


Mit Zwillingsbruder Martin auf Fahrradtour.

2010 entscheiden sich Alfred und seine Ehefrau Veronika, nach Haiming zu übersiedeln. Veronika ist in Heiterwang aufgewachsen, geheiratet haben die beiden im Jahre 2007, Sohn Patrik ist 1999 auf die Welt gekommen. „Als wir nach Haiming gezogen sind, war ich noch Kapellmeister in Ehrwald, 2012 bin ich dann der Musikkapelle Haiming beigetreten. Schon bald bin ich Jugendreferent geworden, drei Jahre lang war ich zudem Bezirksjugendreferent. Auch meine Gattin Veronika engagierte sich bei der Musikkapelle Haiming“, erzählt der begeisterte Musikant, der sich 1996 als Jungmusikant die ersten Sporen verdiente und bereits ein Jahr später Funktionen im Klangkörper übernommen hat.


Seine Musikleidenschaft und die vielen Engagements führten ihn auch nach Japan.

Auch beruflich ging es steil nach oben, 2017 wurde er Abteilungsleiter des Service Arbeitsuchende in der Landesgeschäftsstelle Tirol. In der schwierigsten Phase der Corona-Pandemie war er mit einem Team zusätzlich für die Abrechnungen der Kurzarbeit zuständig, diese Zeit war für alle Mitarbeiter_innen sehr belastend. Am 1. Dezember 2020 wurde Alfred Lercher als Nachfolger von Anton Kern Tiroler AMS-Geschäftsführer, in dieser Funktion hat er die Verantwortung aktuell für 430 MitarbeiterInnen. „Wir beim AMS Tirol sind aktuell sehr mit dem Fachkräfte- und Arbeitskräftemangel gefordert. Derzeit ist die Arbeitslosenquote sehr niedrig, die Herausforderungen aber groß“, so Alfred. Die Periode als Landesgeschäftsführer dauert sechs Jahre und endet im Jahre 2024. Dann ist eine Neubewerbung notwendig. In Haiming fühlen sich Veronika, Alfred und Patrik sehr wohl. Die Familie schätzt die gute Infrastruktur und die perfekte geographische Lage. Sowohl Veronika – sie ist seit kurzem Leiterin des Medienzentrums des Landes Tirol – als auch Alfred sind begeisterte Bahnfahrer. „Ich bin in einfachen Verhältnissen aufgewachsen, wir mussten sparen und hatten nicht so viel Luxus. Für meinen Beruf sind diese Lebenserfahrungen sicher von Vorteil, ich kann mich in Menschen, die Hilfe brauchen gut hineinversetzen“, betont der AMS-Chef.


Alfred Lercher beim Interview.


(Text: Manfred Wegleiter; Fotos: Die Fotografen, privat, Manfred Wegleiter)

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