Lebensbild Wendelin Strigl


Wendelin Strigl wurde am 17. September 1864 in Haiming geboren. Seine Eltern waren Chrysanth Strigl, Bauersmann und Messerschmied, und Anna Theresia Stigger (Tochter des Maurermeisters Alois Stigger und der Agnes Gabl). Aufgewachsen ist der als begabt und schwer beugsam beschriebene Knabe im Haus Bundesstraße 28 (Hausname „Santeles“ – der Vulgoname leitet sich von Chrysanth ab).


Hatte ein kurzes aber intensives Leben: Missionar, Lehrer und Seelsorger Wendelin Strigl.

In Brixen und Bozen absolvierte er seine Gymnasialstudien, von 1882 bis 1886 gehörte er als Frater Eugen dem Zisterzienserstift Stams an. Nebenbei studierte er Theologie im Konvikt der Jesuiten in Innsbruck, wo sich auch Studierende aus Amerika befanden. Dorthin wanderte er 1886 aus, überwand viele Schwierigkeiten und fand Aufnahme in der französischen Priesterkongregation „Väter von der Barmherzigkeit“, in der er zwei Jahre als Professor der Philosophie die angehenden Kleriker unterrichtete. 1889 legte er dann den Missionseid ab, wurde amerikanischer Staatsbürger und in New York zum Priester geweiht. Sein Heimweh ließ ihn nie los.

Schon 1890 besuchte er seine Heimatgemeinde und nach seiner Rückkehr wirkte er als Missionar in Wisconsin. Seit 1892 war er in der Seelsorge in Brooklyn und in den letzten Jahren an der französischen Pfarre zum Hl. Vinzenz von Paul in New York tätig.


Santeles Anwesen

Insgesamt sieben Mal kam er aus Amerika in sein Heimatdorf, wo er sich auch schweren körperlichen Arbeiten widmete. So baute er sein Elternhaus nach seinem Geschmack um und füllte es mit vielerlei Sachen aus Amerika an. Er träumte davon, seinen Lebensabend hier zu verbringen. Im August 1909 sah er das letzte Mal sein Heimathaus. Kurz nach seiner Rückkehr musste er sich einer Speiseröhrenkrebsoperation unterziehen. Am 22. Jänner 1911 wurde er von dem schweren Leiden erlöst. Begraben liegt Wendelin Strigl in der Gruft unter dem Hochaltar der Pfarr- und Kongregationskirche in Brooklyn.

Nach dem Tod seines Vaters Chrysanth wurde Wendelin im Jahre 1898 Hälfteigentümer der elterlichen Liegenschaft – die andere Hälft e fiel seiner Schwester Judith zu. Diese heiratete den Schustermeister Alois Raffl . Nach dem Tod ihres Bruders ging die Eigenschaft zur Gänze auf sie über. Judith Raffl geb. Strigl starb am 30. März 1956, das Haus „Santeles“ erbte ihre Adoptivtochter Judith Gritsch geb. Obermüller (7.2.1926 – 13.10.2019).



(Text: Manfred Wegleiter; Fotos: Chronik Haiming)

By Eva

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