Klimawerkstatt Haiming

Dass der Klimaschutz und nachhaltiger Umgang mit unseren Ressourcen immer noch wichtiger werden, steht außer Zweifel. In unserem Bundesland kümmert sich der vom Land initiierte Verein „Klimabündnis Tirol“ unter anderem um diese Themen. Dieser Verein ist Teil des größten kommunalen Klimaschutz-Netzwerks Europas. Die globale Partnerschaft verbindet mehr als 1.700 Gemeinden aus 27 Ländern in Europa mit indigenen Organisationen des Amazonas-Regenwaldes. In Österreich haben sich über tausend Gemeinden und Betriebe sowie über sechshundert Bildungseinrichtungen dem Klimabündnis angeschlossen.


Über 30 Haimingerinnen und Haiminger fanden sich zur Klima-Werkstatt im Sitzungssaal ein.

In Tirol sind das Land Tirol, 80 Gemeinden, 84 Betriebe und 51 Bildungseinrichtungen (Stand Mai 2022) dabei. Der aktuelle Geschäftsführer des Klimabündnis Tirol ist der gebürtige Haiminger Andrä Stigger, der meint: „Die Klimakrise ist die größte Herausforderung unserer Zeit. Ich bin überzeugt davon, dass wir diese Krise nur gemeinsam meistern können. Mit einem starken Netzwerk, sowohl auf kommunaler Ebene – Gemeinden, Schulen und Betriebe als auch durch grenzüberschreitende Partnerschaften. Nur wenn wir alle an einem Strang ziehen, können wir eine sichere Zukunft für kommende Generationen schaffen.“

Auch die Gemeinde Haiming hat beschlossen, dem Klimabündnis Tirol beizutreten. Als letzter Schritt dazu stand für unsere Gemeinde noch die Austragung einer Klimawerkstatt (Workshop) an. Wir entschieden uns für eine breite Bürgerbeteiligung und luden in der letzten Ausgabe des Haiminger Blattls interessierte Leute ein, den Klimafahrplan für Haiming bis 2030 mitzugestalten.

Wir wussten nicht, wieviel Anklang dies finden würde, und so rechneten wir, auch aufgrund der Erfahrung der Gemeindezuständigen vom Klimabündnis (Renate Doppelbauer), doch eher mit einer kleineren Runde.



Als wir aber im Sitzungssaal vor vollen Tischen (über 30 Teilnehmer) saßen, zeigte sich doch, dass der Schritt hin zu mehr Bürgerbeteiligung große Resonanz findet. Sie sei doch etwas neidisch auf so viel Beteiligung in Haiming und würde sich diese auch anderswo wünschen, lobte Renate Doppelbauer das Interesse aus der Bevölkerung. Es sind doch einige Stunden Freizeit für jeden, die er dabei investiert, und daher auch von unserer Seite nochmals ein großes Dankeschön allen Freiwilligen.

Ein gewisses Risiko für die Gemeindepolitik möchte ich jedoch dabei trotzdem noch ansprechen. Es zeigte sich, dass viele interessante Ideen und Vorschläge von jedem einzelnen an die Gemeinde und den verantwortlichen Energie- und Umwelt (=EUM)-Ausschuss herangetragen wurden, was natürlich auch gewisse Erwartungen hervorruft. Aus diesem Sammelsurium gilt es nun zu filtern, welche Maßnahmen wir gleich umsetzen können, und welche noch Zeit brauchen. Auch werden wir nicht alle Ideen weiterverfolgen bzw. umsetzen können. Es wird also von beiden Seiten Verständnis und Kompromissbereitschaft brauchen, damit dieser Prozess für alle Seiten zufriedenstellend weitergeht.

Die Ansätze und Ideen aus der Klimawerkstatt gilt es nun zu konkretisieren und zusammenzufassen. Diese sollten als Vorlage für den Ausschuss und den Gemeinderat dienen, die in der Folge die Schritte hin zu einem klimafitten Haiming setzen werden. Dass die Gemeindepolitik diesen Weg gemeinsam gehen will, zeigten schon die einstimmigen Beschlüsse zum Beitritt Klimabündnis und E5 Programm.

Eine Idee, die aus der Diskussion im Klimaforum geboren wurde, möchten wir in diesem Artikel zum Abschluss auch noch vorstellen. Man war der Meinung, dass zukünftig die Gruppe der Klimawerkstatt halbjährlich einen Stammtisch abhalten sollte. Hierbei möchten wir vom Ausschuss über Fortschritte und Angebote berichten, sowie den Diskurs in der Gruppe aufrechterhalten. Dazu laden wir natürlich weiterhin alle an diesem Thema Interessierten ein und hoffen, beim nächsten Mal das eine oder andere neue Gesicht begrüßen zu dürfen. Dazu einfach bei der Gemeinde oder dem EUM-Ausschuss melden.

Auch bei der Unterschutzstellung des Forchets war sich der Gemeinderat einig, dass dies der richtige Schritt ist. Es ist ein weiterer großer Beitrag für den Umwelt- und Klimaschutz und zudem wird ein einzigartiges Naherholungsgebiet für die Weiler Ötztal-Bahnhof und Haiming-Dorf für die Zukunft erhalten. Der Prozess dazu läuft bereits. Über die Fortschritte werden wir regelmäßig berichten.

(Text und Fotos: Thomas Praxmarer, Obmann EUM-Ausschuss)

By Eva

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