“Zeit für neue Themen”

Der Kulturraum Haiming – Ötztal ist ein Verein, der vorwiegend Schwerpunkte im Bereich „Veranstaltungen-Geschichte-Chronik und Kulturgüter“ setzt und unterstützt. Seit Entstehen vor fünf Jahren konnten schon mehrere interessante Projekte umgesetzt werden. Die vergangenen zwei Jahre haben uns aber gezwungen, Projekte und Veranstaltungen abzusagen und zurückzustellen. Unser Organisator und Kenner der Musikszene, Josef Pohl ist bemüht, diese zu einem späteren Zeitpunkt wieder anzubieten. Dem Kulturraum wurde für seine dargebotenen Konzerte der letzten Jahre auch überregional Anerkennung aus den verschiedensten Richtungen ausgesprochen. Diese Art von Veranstaltungen werden wir daher auch in Zukunft fortsetzen und ausbauen.


Das Kulturraum-Logo

Die erzwungenen Einschränkungen im Veranstaltungsbereich haben wir damit genützt, die in den Vereinsrichtlinien festgeschriebenen Schwerpunkte und Interessensgebiete künftig auszuweiten. Hierfür braucht es neben materieller Unterstützung der Gemeinde vor allem Menschen, die uns im Kulturraum Haiming – Ötztal durch eine Mitgliedschaft und Mitarbeit unterstützen. Wir richten daher an die Bevölkerung in allen Ortsteilen – und hier möchten wir besonders auch die vielen in unsere Gemeinde
zugezogenen Personen ansprechen-, das Ersuchen, teilen Sie uns unter info@Kulturraum.tirol Ihr Interesse mit. Besonders freuen würden wir uns über eine Bereitschaft zur Mitarbeit in
den verschiedensten Projekten.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Kulturraum Haiming – Ötztal und der Haiminger Ortschronik hat sich bereits bei mehreren Projekten manifestiert, vor allem bei der Vorbereitung zu den Feierlichkeiten des 750-Jahr-Jubiläums unserer Gemeinde im Jahre 2019 und bei der Erstellung des neuen Gemeindebuches,
das vom Kulturraum im großen Umfang mitgestaltet wurde. Das neue Gemeindebuch liegt seit Ende 2021 im Gemeindeamt auf und kann um zehn Euro käuflich erworben werden.

Fortgesetzt wird auch das bereits begonnene gemeinsame Projekt „Videointerviews“, das von DI Bernd Stigger, dem Obmannstellvertreter des Kulturraums und Ortschronist Manfred Wegleiter initiiert wurde. Dabei werden die Lebenserfahrungen von Haiminger Bürgerinnen und Bürger mittels Videointerviews aufgenommen, bearbeitet, nach Freigabe durch die Betroffenen archiviert und so für die Nachwelt erhalten. Die Familiengeschichten, die von Manfred Wegleiter in professioneller Art erarbeitet, vorgestellt und archiviert werden, haben auch großes Interesse in den Medien gefunden.

In der letzten Sitzung des Vereinsvorstandes wurden auch Aufgabenbereiche angesprochen, die zum Teil in Vorbereitung sind und nun erweitert und verwirklicht werden. So haben sich Frau DI Katrin Kranebitter und der Theatermacher Peter Schaber bereit erklärt, die verschiedenen Dialekte, die in unserer Gemeinde gesprochen werden bzw. gesprochen wurden, zu erheben und für die nächsten Generationen zu sichern.

Weiteres bemüht sich der Kulturraum, dass der künstlerischen Tätigkeit in den verschiedensten Wirkungsbereichen verstärkt Aufmerksamkeit und Plattformen zu vermehrten Ausstellungen und Vernissagen geboten werden kann. Besonderes Augenmerk werden wir auf die Interessen der Jugend in ihrem Wirken richten. Dem Kulturraum liegt seit Kurzem die „Urmappe des Jahres 1865 für Haimingen“ vor. Die ebenfalls da zugehörige geschichtliche Beschreibung durch Zeichenmuster bietet auch den Haiminger Studierenden viele Möglichkeiten, nicht nur die Geschichte unseres Ortes, sondern auch die Bauentwicklung, Raumordnung, Lebensweisen seit dieser Zeit zu erarbeiten.

Wir würden uns hierfür auf eine Mitarbeit ganz besonders freuen. In unserem Ort schlummert noch viel unbekannte und unaufgearbeitete Kulturgeschichte. Da dieser Themenbereich ein besonderes Interesse und Wissen erfordert, möchten wir hierfür jene Gemeindebürgerinnen und Gemeindebürger um Mitarbeit und Unterstützung ansprechen, die in ihrem Berufsleben zu ähnlichen Themen bereits Erfahrung sammeln konnten. Besonders geholfen wäre uns, wenn Vorkenntnisse in Kurrent bzw. der Kurrentschrift (so genannte Deutsche Schreibschrift zur Jahrhundertwende) gegeben sind.

Vor zwei Jahren haben wir begonnen, die Renovierung der „Brunauer Mühle“ – am alten Weg ins Ötzal liegend – in Angriff zu nehmen. Einige wichtige Voraussetzungen hierfür konnten schon erreicht werden. Nun werden wir die wegen der Pandemie und Klärung von Grundstücksfragen zurückgestellte Weiterarbeit wieder aufnehmen.

Auch wir in Haiming werden um die Diskussion zu „Klimawandel, dahinschmelzender Pisten, Permafrost usw. nicht herumkommen. Vor dem Hintergrund der Erderwärmung sind diese Themen zu diskutieren. Entscheidungen an der Nachhaltigkeit wie „Forchet, das Tschirgant-Simmeringmassiv, die Feldringer Böden, die Auswirkungen der Kraftwerkspläne, neue und zu erweiternde Hochspannungsleitungen im gesamten Talboden, die Raumordnung insgesamt,“ werden in Zukunft auch den Aufgabenbereich des Kulturraum Haiming-Ötztal betreffen.



(Text: Anton Raffl, Bilder: Kulturraum Haiming – Ötztal)

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