Über vierzig Jahre im Dienst der Sauberkeit
Am 1.11. hat Anita Wegleiter ihren verdienten Ruhestand angetreten. Mehr als vierzig Jahre war sie im Gemeindeamt Haiming für die Sauberkeit zuständig. Begonnen hat alles mit einem Gespräch ihres Freundes und späteren Ehegatten Manfred mit Bürgermeister Wilfried Stigger.
Anita erzählt: „Manfred war damals bei der Raika in Ötztal-Bahnhof beschäftigt. Im obersten Stock war noch eine Wohnung frei. Manfred fragte Bürgermeister Wilfried Stigger, der auch im Aufsichtsrat der Raika saß, ob es möglich wäre diese Wohnung zu mieten. Wilfried meinte, das würde schon passen. Wenige Tage später kam er wieder in die Raika und hatte ein anderes Angebot für uns. Er berichtete, dass Frau Josefine Kühner – damals bei der Gemeinde beschäftigt und Mieterin der Gemeindewohnung im oberen Stock – in Pension ginge.
Wir könnten auch diese Wohnung haben, allerdings nur wenn ich bereit wäre, als Aufräumerin tätig zu werden. Nach kurzer Überlegung sagten wir zu. Das war im Spätherbst 1981 und ich war damals noch bei der Firma Astri beschäftigt. Bis zur Geburt unseres Sohnes Manuel habe ich vor[1]mittags bei Astri gearbeitet und ab 16:30 die Gemeinde aufgeräumt“. Inzwischen sind mehr als vierzig Jahre vergangen und Anita hat zwei Bürgermeister, eine Bürgermeisterin, acht Vizebürgermeister und viele Gemeinderäte erlebt. Für Politik hat sie sich nie interessiert, mit den Gemeindeangestellten und der Gemeindeführung ist sie immer gut ausgekommen. „Natürlich hat sich im Laufe der Zeit auch einiges verändert.
Es war es eine schöne Zeit mit einigen interessanten Erlebnissen. So hatte ich eines Abends mal den Boden zu sehr eingelassen und Bürgermeister Stigger wäre fast die Treppe runtergefallen. Er sagte nur „so gut musst du nun auch wieder nicht putzen“. Krankenstände waren rar bei Anita und wenn sie mal ausfiel, dann hat oft ihre Schwiegermutter Lotti ausgeholfen. „In der Gemeindewohnung waren wir bis 1997. Dann sind wir in das Elternhaus von Manfred am Bahnweg gezogen.“
Langeweile kommt bei Anita auch in der Pension nicht auf. „Im Obstgarten gibt es das ganz Jahr Arbeit genug, außerdem freue ich mich auf die Zeit mit den Enkelkindern und ab und zu soll sich auch ein Kurzaufenthalt in Südtirol ausgehen. Hauptsache wir bleiben gesund und können noch ein paar gemeinsame Jahre genießen“, betont die agile Jungpensionistin.
(Text und Fotos: Manfred Wegleiter)