Eine Frage der Freiheit

Was ist Freiheit? Das ist eine jener zentralen Fragen, die uns auch in den vergangenen Wochen einmal mehr beschäftigt hat. Immanuel Kant hat dazu gesagt: „Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt.“ In dieser Sphäre lässt sich alles diskutieren, was wir öffentlich sagen und tun. Gesellschaften brauchen Regeln, um zu gelingen, und diese Regeln schränken ein. Doch die einschränkende Regel, bei roter Ampel nicht über die Kreuzung zu fahren, gibt vielen die Freiheit, sich darauf verlassen zu können, dass sie im Straßenverkehr sicher zum Ziel kommen. Kant hatte wohl diese Dinge im Sinn, doch lässt sich das Prinzip auf den öffentlichen Diskurs umlegen? Darf, soll und muss es Regeln dafür geben, was wir öffentlich sagen und schreiben? Diese Debatte wurde kürzlich im Gemeinderat geführt, ein Konsens wurde schlussendlich, wenn auch knapp, gefunden. Der Beschluss und die resultierenden neuen Regeln sind im Sinne der Demokratie zu akzeptieren – von uns allen. Denn Demokratie funktioniert nur, wenn Mehrheiten akzeptiert und Meinungen gehört werden – oder wie Voltaire einmal gesagt haben soll: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

By Eva

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