Hilfe zur Selbsthilfe

In der Ausgabe vor Weihnachten, haben wir mit einer Beilage auf unsere Geschenksgutscheinaktion „Afghanistan in Not“ aufmerksam gemacht. Heute möchten wir erzählen, was sich in der Zwischenzeit getan hat und wie unsere Initiative „Hilfe zur Selbsthilfe“ weitergeht.

Mit Stand 1.2.23 haben wir mit den Spendeneinnahmen durch folgende konkrete Kleinprojekte insgesamt 20 Familien in ihrer Notlage zur Selbstermächtigung verholfen.

Handel:

Es wurden vier mobile Verkaufsstände produziert, mit Obst und Gemüse (als Startkapital) befüllt und an vier Familienväter verschenkt. Mit dem ersten Verkauf haben sie sich Ware für den zweiten Verkauf finanziert … und nun fällt auch schon ein kleines Einkommen für ihre Familien ab. Ein Familienvater hatte eine Räumlichkeit zur Verfügung. Wir haben geholfen, daraus ein Lebensmittelgeschäft zu machen. Jetzt kann er seine Familie versorgen.

Nähprojekt:

Zehn Nähmaschinen wurden angeschafft, ein Schulungsraum wurde für drei Monate angemietet inklusive dem entsprechenden Heizmaterial, eine Lehrerin wurde engagiert und derzeit erhalten 45 Frauen und Mädchen eine dreimonatige Grundausbildung im Nähen, mit allen erforderlichen Basiskompetenzen, um eigenständig ihr neu erworbenes Handwerk für ein Zusatzeinkommen nutzen zu können. Die meisten der Frauen waren bis zur Taliban-Übernahme (August 2021) berufs-tätig. Das ist ihnen seither jedoch untersagt. Die Näharbeiten können sie nach Abschluss der Ausbildung in ihren Wohnungen durchführen.

Kleintiere:

Mit den zukünftigen Spendengeldern werden wir im Frühjahr 2023 Kleintiere anschaffen, gemeinsam mit entsprechendem Futter verschenken und eine Einschulung zur Haltung organisieren. Bereits im Jahr 2022 haben wir jeweils eine kleine Hühnerschar mit einer Grundmenge Körnerfutter an 20 Familien übergeben. Mit dem Verkauf der gelegten Eier konnten diese Familien ihr Haushaltsbudget aufbessern und ihre eigene Hungersituation abmildern. Hühner, Schafe und Ziegen stehen auf unserer Einkaufsliste.

Bildung:

Ab März – die Schulen sind im Winter wegen mangelnder Heizmöglichkeiten geschlossen – werden wir Familien mit Kindern im Schulalter unterstützen, indem die Schulkinder eine Grundausstattung erhalten. Um die Schule besuchen zu dürfen, müssen die Kinder mit ordentlicher Kleidung, Schuhen und mit Schulmaterial bestückt sein. Der Schulbesuch ist kostenlos.

Situation:

Seit der Machtergreifung der Taliban leiden Menschen Hunger. Ihre Bankersparnisse sind gesperrt, ein Großteil der Menschen hat die Arbeit verloren und viele Männer, die noch einen Arbeitsplatz haben, werden nicht bezahlt. Leider gibt es unzählige Hungertote, vor allem unter den Kindern. Wir versuchen diese Not zu lindern und sind uns bewusst, dass alles, was wir tun, nur ein sprichwörtlicher „Tropfen auf den heißen Stein“ ist. Wir sind uns bewusst, dass für diese eine Familie, diesen einen Menschen dieser eine Tropfen ein Labsal ist. Es ist der Becher Hoffnung, den wir verschenken. Es ist die Botschaft – du bist Mensch und wir nehmen Anteil an deiner Misere. Wir hören von menschenunwürdigsten Zuständen und leisten einen ganz konkreten kleinen Beitrag und drücken damit unsere Dankbarkeit und Demut aus, dass wir in einer demokratischen Gesellschaft leben dürfen.

Wir hören immer wieder den Ruf nach „Hilfe vor Ort“, damit Menschen in ihrer Heimat bleiben, nicht flüchten müssen. Unsere Geschenksgutschein-Aktion ist eine Möglichkeit diesem Ruf zu folgen. Videos, die wir dankenswerterweise von unseren verlässlichen Projektpartnern vor Ort erhalten, können auf Facebook gesehen werden. Eine weitere Bitte: Im Heim auf der Ötztaler Höhe benötigen wir laufend saubere Teppiche und funktionierende Smartphones. Dies kommt durch den Wechsel der Heimbewohnerschaft zustande.

Fragen, Wünsche, Anregungen zum „Verein daHaim“, zu konkreten Projekten, zu Hilfe und Unterstützungsangeboten für unsere Bewohnerinnen und Bewohner im Heim Ötztaler Höhe gerne an:

Tel: 0664 2223708 Obfrau Doris Habicher Email: spenden.daHaim@icloud. com

(Text: Doris Habicher, Foto: Nasir Rishtia)

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