Leserbrief: Taufe meines Sohnes
Ich möchte mich zu den Umständen äußern, die sich rund um die Taufe meines Sohnes ereigneten.
Wir wollten, dass die Tauffeier in der Kapelle am Hof meines Onkels stattfindet. Eine Kapelle, die erbaut wurde, um den Glauben Gottes zu verbreiten und in der schon mehrere Kinder das Sakrament der Taufe empfangen haben. Als Taufspender kam für uns ein Diakon in Frage, der unseren beiden Familien durch das Hobby bekannt ist. Zusammengefasst hätte es eine moderne und familiäre Tauffeier werden sollen.
Für die Ausstellung des Taufscheines ist jedoch die Pfarre in Haiming zuständig, da die Kapelle in dieser Gemeinde steht. Uns war es nicht möglich, diesen Schein, auch nach mehrmaliger Nachfrage, zu bekommen. Es konnte kein plausibler Grund genannt werden, nur, dass von nun an ausschließlich der Pfarrer die Taufen in der Kirche durchführt. Ich kenne genug Beispiele von Taufen mit einem Diakon in Kapellen, die ohne Probleme stattgefunden haben – egal, ob vor Jahren oder erst vor Kurzem.
Meiner Meinung nach hat das nichts mit einer Glaubensgemeinschaft zu tun, da es eine Einzelentscheidung war. Zudem behaupte ich, dass meine Familie der Kirche viel geholfen und diverse Dinge bereitgestellt hat. Das Geben und Nehmen rückt in diesem Fall ebenfalls in den Hintergrund.
Die Pfarre hätte nur den Taufschein ausstellen müssen und ihn unterscheiben – kein großer Aufwand, für den wir natürlich aufgekommen wären. Die Wichtigkeit, unseren Sohn zu taufen, hat durch dieses Theater natürlich auch abgenommen.
Glücklicherweise konnten wir die Taufe kurzfristig in der Heimatgemeinde meines Partners mit unserem gewünschten Diakon durchführen. Wir hatten nur mehr eine Woche Zeit, dennoch hat es ohne Probleme funktioniert. Der Pfarrer war einfach glücklich, dass ein weiteres Mitglied in die katholische Kirche aufgenommen wird – so, wie es sein sollte.
Es ist traurig, dass wir den persönlichen Aspekt, da ich am Hof einen Teil meiner Kindheit verbringen durfte, nicht mit einbeziehen konnten. Absurd, die Vorstellung, eine „eigene“ Kapelle zu haben und diese nicht zweckmäßig nutzen zu dürfen.
Chiara Kopp