Michaela Ofner zu aktuellen Gemeindethemen

Liebe Haimingerinnen, liebe Haiminger,

ein paar spannende Wochen liegen hinter uns. Im September hatten wir zuerst eine Gemeindeversammlung, bei der wir in Zusammenarbeit mit der Umweltabteilung des Landes jenen Bereich vorgestellt haben, welcher im Forchet unter Schutz gestellt werden soll. Dabei handelt es sich um die kleinstmögliche Variante, für welche wir noch die Zustimmung vom Land bekommen würden. Für eine noch kleinere Variante bekommen wir nämlich kein OK vom Land. Einigen im Gemeinderat ist es aber immer noch zu groß. Für die Nutzungsberechtigten, Weide, Spaziergänger, Hundebesitzer und Radfahrer würde sich bei einer Unterschutzstellung des Forchets nichts ändern. Ich werde mich weiterhin für eine Unterschutzstellung unseres Naherholungsgebietes einsetzen, weshalb weitere Gespräche mit dem Gemeinderat stattfinden, in der Hoffnung, dass eine Mehrheit der Unterschutzstellung ihre Zustimmung erteilt

Eine Woche später fand dann im Oberlandsaal eine Infoveranstaltung zum Thema Fernpas-Strategie des Landes statt. Fritz Gurgiser vom Transitforum und der Wasserexperte Dr. Gert Gasser referierten darüber, welche Auswirkungen das geplante Vorhaben der Landesregierung auf Haiming hätte. Diese Fernpass-Strategie sieht nämlich den Bau des Scheiteltunnels und in weiterer Folge des Tschirganttunnels vor. Das bedeutet, dass der gesamte Verkehr dann bei uns in Haiming „rauskommt“ und auf die Autobahn geleitet werden soll. Damit der Tunnel gebaut werden kann, müsste zudem der Tschirgant entwässert werden und unsere wertvolle Trinkwasserreserve ginge unwiderruflich verloren. Mit diesem Projekt, das meiner Meinung nach wesentlich mehr Schaden als Nutzen bringt, wäre das Verkehrsproblem am Fernpass keinesfalls gelöst, sondern nur verschoben. Zudem ziehen besser ausgebaute Straßen noch mehr Verkehr an. Denn den Verkehr hätten dann wir hier in Haiming und vermutlich im Oberland dann die gleiche Überlastung der Autobahn, wie es im Unterland derzeit schon ist. Es würde eine neue Transitroute von Deutschland über Haiming/Tirol nach Italien geschaffen.

Am 24. Oktober findet in Wien bereits die dritte Verhandlung wegen des geplanten Kraftwerkes Imst-Haiming statt. Das Land hat damals das TIWAG-Kraftwerk in Haiming genehmigt und ich habe dagegen Einspruch erhoben, weshalb es nun am Bundesverwaltungsgericht in Wien liegt, darüber zu entscheiden. Es hat sich gezeigt, dass der Einspruch mehr als gerechtfertigt war. Die TIWAG hat unsauber gearbeitet, veraltete Gutachten vorgelegt und ein Projekt eingereicht, das nicht dem Stand der heutigen Technik entspricht. Die TIWAG musste bereits mehrere Änderungen vornehmen. Ende Oktober werden wir nun in Wien nochmals über die Auswirkungen des Kraftwerks auf unsere Notwasserversorgung und unseren Grundwasserspiegel sprechen. Der Richtersenat hat nämlich die damaligen Gutachter beauftragt, ihre Gutachten dahingehend zu ergänzen und zu schauen, wie sich das Kraftwerk und die Wasserentnahme auf die tatsächliche Laufzeit des Kraftwerks,die immerhin 90  Jahre ist, auswirkt. Im UVP-Verfahren meinten Land und TIWAG nämlich, dass es in den nächsten paar Jahren keine Auswirkungen auf das Haiminger Wasser haben würde. Wie es aber dann in den Jahren danach ausschaut, wurde einfach weggelassen. Das wird jetzt nachgeholt und geprüft.

Ich werde mich somit weiterhin mit all meiner Kraft für die Interessen der Haiminger einsetzen. Denn ich wurde gewählt, um einzig und allein Haiming zu vertreten, nicht um es anderen recht zu machen, eine politische Karriere anzustreben oder wiedergewählt zu werden. Nein, meine Aufgabe ist es, Haiming zu dienen und das tue ich jeden Tag mit Freude. Und ich weiß, am Ende wird alles gut, und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es noch nicht das Ende.

Eure Bürgermeisterin

Michaela Ofner

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